Viele Menschen träumen von den eigenen vier Wänden. Wer sich diesen Traum erfüllen möchte, benötigt meistens die Unterstützung einer Baufinanzierung, also einer Bank, die für die Immobilie einen Kredit zur Verfügung stellt. Zunächst sollte man sich im Klaren sein, wieviel die Immobilie kosten darf. Die monatlichen Raten müssen beglichen werden können. Doch mit der Übertragung des Kaufpreises an den Eigentümer ist es beim Immobilienkauf lange nicht getan und damit erklärt sich auch, weshalb neben den eigentlichen Kaufkosten noch die sogenannten Kaufnebenkosten mit in den Kapitalbedarf einkalkuliert werden müssen.
Kaufnebenkosten entstehen, weil ein Notar den Kaufvertrag der Immobilie beurkunden muss und die Eintragung des neuen Besitzers in das Grundbuch veranlassen muss. Dafür berechnet er ein Honorar, welches sich prozentual zum Kaufpreis berechnet. Weitere Kosten entstehen durch die Grunderwerbssteuer, die nach Unterzeichnung des Kaufvertrages an das Finanzamt bezahlt werden muss. Erst wenn diese Zahlung erfolgt ist, darf der neue Eigentümer ins Grundbuch eingetragen werden. Werden die Grunderwerbssteuern nicht fristgerecht gezahlt, verzögert sich nicht nur die Eigentumsüberschreibung, sondern es werden auch hohe Säumniszuschläge fällig. Die normalen Kaufnebenkosten belaufen sich somit auf rund 5% der eigentlichen Kaufkosten. Noch tiefer in die Tasche greifen muss der Immobilienkäufer, der mit Hilfe eines Immobilienmaklers seine Traumimmobilie erwirbt. Hier werden auch nochmals rund 5% des burkundeten Kaufpreises fällig, zahlbar nach Vertragszeichnung. Notar und Finanzamt erhalten also zusammen etwa 5% des Kaufpreises und ein eventuell hinzugezogener Makler noch weitere 5%. Möchte man vor Abschluss eines notariellen Kaufvertrags noch ein Wertgutachten erstellen lassen durch einen Sachverständigen, müssen auch diese Kosten in der Regel vom Käufer bezahlt werden. Auch die meisten Banken, die für den Darlehensnehmer eine Immobilie begutachten und einwerten, stellen dies dem Käufer in Rechnung.
Diese Kaufnebenkosten werden im Übrigen nur selten von Banken mitfinanziert, da sie normalerweise nur bis maximal 80% der Beleihungskosten der Immobilie mit einem Darlehen finanzieren. Wer nicht einmal die 5 bzw. 10% Kaufnebenkosten aus der eigenen Tasche bezahlen kann, benötigt eine 110%-Finanzierung und das wird meist eine kostspielige Angelegenheit, da hier in der Regel mit verschiedenen Darlehen finanziert wird, wenn man überhaupt eine 110%-Finanzierung durchbekommt. Für die Kaufnebenkosten muss man meistens ein normales Konsumentendarlehen aufnehmen, welches aber bei Weitem schlechtere Zinskonditionen hat wie eine normale Baufinanzierung. Optimal ist es, wenn man als Immobilienkäufer 30, besser 40% der Finanzierungskosten selbst aufbringen kann.