Heutzutage werden teure Anschaffungen, wie z.B. ein Auto kaum noch sofort bezahlt, sondern immer häufiger finanziert. Bei Unternehmen gilt eine sofortige Begleichung solcher Rechnungen sogar als ineffizient. Eines der gängigsten Finanzierungsmethoden ist ein Festdarlehen. Bei solch einem Darlehen ist die Kreditsumme am Ende der Laufzeit in einem Betrag zu zahlen. Das heißt aber nicht, dass sich der Schuldner während der Laufzeit keine Gedanken über die Rückzahlung machen muss. Die Summe die in einigen Jahren fällig wird, muss über die Laufzeit angespart werden. Es muss also ein Plan erstellt werden, wie viel jedes Jahr als Rücklage gebildet werden muss. Erschwerend kommt bei einer solchen Planung die Zeitpräferenz des Geldes hinzu. Demnach muss berücksichtigt werden, dass die Mittel die heute angespart werden in einigen Jahren mehr Wert sind. Dieser Effekt wird mit dem Restwertverteilungsfaktor berücksichtigt.
Den Restwertverteilungsfaktor korrekt ermitteln
Bei dem Restwertverteilungsfaktor handelt es sich um eine Rechengröße, mit der man eine (in einigen Jahren fällige) Summe auf einzelne Perioden über die gesamte Laufzeit aufteilen kann. Zudem berücksichtigt ein Restwertverteilungsfaktor auch die Verzinsung des angesparten Kapitals. Würde man diese Verzinsung außer Acht lassen, hätte man einen zu hohen Betrag, den man ansparen muss. Man würde somit Kapital unnötig binden. Dies verhindert der Restwertverteilungsfaktor.
Die Schwierigkeit liegt in der Ermittlung des richtigen Restwertverteilungsfaktors. Viele zukünftige Größen, wie zum Beispiel ein zukünftiger Marktzins müssen für die Berechnung des Restwertverteilungsfaktors herangezogen werden. Da solche Werte nicht mit Sicherheit festgelegt werden können, beinhaltet der Restwertverteilungsfaktor immer ein Restrisiko. Dennoch steigert man durch die Anwendung dieser Rechengröße die Effizienz des Unternehmens. Es wird kein Kapital unnötig gebunden. Sollte tatsächlich einmal ein Fehlbetrag auftreten, ist dieser im Verhältnis zur gesamten Summe meist sehr gering, sodass er problemlos korrigiert werden kann. Wendet man einen solchen Restwertverteilungsfaktor gar nicht an, unterstellt man einen gleich bleibenden Wert des Geldes. Diese Ansicht entspricht nicht annähernd der Realität, weswegen der Restwertverteilungsfaktor in der Praxis rege genutzt wird.